Sachsen Anhalt führt Zuchtverbot bestimmter Hunderassen ein

CDU und SPD einigen sich kurz entschlossen vor der Landtagswahl 2016 auf eine Änderung der Hundeverordnung in Sachsen Anhalt. Entgegen aller mit Fachleuten und Kynologen im Vorfeld getätigten Absprachen finden sich in Jens Kolzes (CDU) Gesetzesvorlage Zuchtverbote bestimmter Hunderassen.

Rasselisten in Deutschland 2016
Rasselisten in Deutschland 2016

Mit der Forderung nach Rasselisten hat sich im speziellen die SPD hervorgetan, nach Striegel (Grüne) hat die SPD die CDU an die Leine genommen.

Weitergehend genügt nun eine phänotypische Einschätzung durch das Ordnungsamt, um Hunde als vermeintlichen „Listenhund“ zu kennzeichnen. Woher diese Leute das kynologische Wissen nehmen sollen, bleibt unbeantwortet. Dadurch sind alle Hundehalter im Bundesland von der Willkür dieses Gesetzes betroffen.

Die Ausgrenzung bestimmter Hunde und Halter per Gesetz widerspricht dem gängigen Trend in der Bundesrepublik. Zum Beispiel haben Niedersachsen und – gerade neu – Schleswig Holstein die Rasselisten abgeschafft.

Den aktionistischen Politikern in Sachsen Anhalt fehlt es hier einfach an Wissen und Verstand. Kynologen und Tierärzte wurden gehört und übergangen. Für eine Stellungnahme fehlt den Damen und Herren dann der Mut und Anschreiben bleiben unbeantwortet.

Gesetze

Seit dem Jahr 2000 werden bundesweit verschiedene Hunderassen entgegen Wissenschaft und auch Beisstatistik als unwiderlegbar gefährlich gelistet. Die ersten Rasselisten hat allerdings der Freistaat Bayern bereits 1992 erlassen.

CDU? SPD, Grüne?

Es besteht ein Import, teilweise Zucht- und auch Halteverbot zum “Schutz” der Bevölkerung. Die üblichen verdächtigen sind der American Staffordshire Terrier, der Bullterrier, der Staffordshire Bullterrier, der Pitbullterrier und deren Mixe. Auslöser für diese Politik der Vernichtung der genannten Hunderassen war ein schlimmer Vorfall in Hamburg: Volkan – Protokoll eines vorhersehbaren Todes. Einen weiteren Videobericht gibt es hier.

Die geschaffene Scheinsicherheit, die durch Beissvorfälle von allen Hunderassen und deren Mischlingen durchbrochen wird, ist eine Form von Verdummung und Ignoranz, die jeden Hundefreund betroffen machen sollte.

Leider zeigen sich die Politiker unfähig, ein geeignetes Gesetz zum Schutz von Mensch und Tier zu verfassen. Deren reflexartiges Handeln, der mangelnde Respekt vor Wissenschaft und Wahrheit erschreckt auch nach all den Jahren immer wieder.

Das aktuell besprochene Gesetzt zum Schutz vor gefährlichen Tieren in Thüringen geht alle Hundehalter an!
Am 16.06.11 wurde das neue Gesetz zum Schutz vor gefährlichen Tieren in Thüringen verabschiedet. Verantwortlich für diese unsinnige Gesetzgebung sind CDU und SPD. Die Grünen haben bei dieser tierschutzrelevaten Gesetzegebung keine Meinung und enthalten sich der Stimme! FDP und Linke stimmen gegen das Gesetz.

Erfolge der Kynologie

Die vergangenen Jahre brachten für die Hundefreunde viel sonderbares und denkwürdiges ans Tageslicht. Ein Höchstmaß an Idiotie offenbarte sich allerdings bei der Verabschiedung des Hauptgeschäftsführers des Schäferhundevereins Clemens Lux (07/2009). Denn hier wurde die Listung von Hunden zum Erfolg der Kynologie.

Zur Verabschiedung des Hauptgeschäftsführers des Schäferhundvereins Herrn Clemens Lux:

Das war mit Sicherheit einer der Gründe, die zu seinem Mitwirken bei der Erarbeitung einer Gefahrhundeverordnung des Landes Bayern führte, die als beispielgebend für nachfolgende Verordnungen (und Gesetze) anderer Bundesländer angesehen werden kann und als Erfolg der Kynologie und den Verein (SV) gewertet werden muss.

Quelle:UR 7/2009

Was der grösste deutsche Hundezuchtverein als Erfolg für Kynologie und SV verkaufen will, kann man in der ersten Verordnung für Hunde mit gesteigerter Aggressivität in Deutschland (Bayern 1992) nachlesen.

Für den SV ist es ein Erfolg, das einige Hunderassen fortan als unwiderlegbar gefährliche Bestien gelten? Halte- Zucht -und Importverbote, tierschutzwidrige Zwangskastrationen, lebenslange Leinen -Maulkorbpflicht? Die Umkehr der Beweislast für die Hundehalter; all das ist ein Erfolg für Verein und Kynologie?

Diese Mitarbeit des grössten deutschen Hundezuchtvereins an den Listen gab den Politikern einst die fachliche Legitimation; anstatt sich für eine individuelle Gefährlichkeit von Tieren starkt zu machen, opferte man tausende unschuldige Familienhunde und nahm sie in Sippenhaft.

Polizeihauptkommissar außer Dienst

Nun kann man nicht erwarten, dass deutsche Politiker Hundeexperten sind. Als Experten holte sich das Bayrische Innenministerium damals den ehemaligen Polizeihauptkommissar außer Dienst Dipl. Verwaltungswirt Franz Breitsamer. Dieser ist öffentlicher Sachverständiger im Hundewesen in Oberbayern.

Ganz hündisch konnte er seine Herren Stoiber und Beckstein natürlich nicht enttäuschen, und die für seine Listen notwendigen Informationen fand er offensichtlich in den Büchern des Dr. Fleig. Dessen Bücher „Kampfhunde I“ und „Kampfhunde II“ (Kynos-Verlag) dienten als Quelle und Inspiration. So schafften es Hunderassen auf Breitsamers erste Liste, die es gar nicht gab. Breitsamer benennt ua den Bandog. In Übersetzung „Kettenhund“.

Dieser Polizeihauptkommissar außer Dienst ist genau der Richtige, der über andere Personen und deren Tiere richten sollte. Erste öffentliche Aufmerksamkeit belegt folgender Artikel.

Breitsamer

 

Meiner Meinung nach hat sich diese Person nicht nur als Hundesachverständiger disqualifiziert (unwiderlegbar gefährlich). Offensichtlich reicht es auch nicht mehr zum Polizisten. Herr Polizeihauptkommissar außer Dienst.

Haegeles Mac Arthur
Haegeles Mac Arthur