Wesen und Charakter

Zu Beginn möchte ich sagen, das sich auf Grund der Gesetzeslage in den Tierheimen viele Mischlinge der sogenannten „Kampfhundrassen“ befinden. Wenn man sich für einen Hund vom Typ Bull und Terrier interessiert, findet man dort immer einen tollen Hund, der ebenfalls ein zu Hause verdient hat.

CH Knight Crusader
CH Knight Crusader, ein Traum von einem Amstaff

Entscheidet man sich aber für einen Amstaff vom Züchter, dann sollte dieser auch wie ein richtiger Amstaff aussehen und mehr noch: er sollte sich wie einer Verhalten. Wie dieser „richtige“ Amstaff auftreten soll, wird im Standard beschrieben. Dieser Standard wurde 1936 vom American Kennel Club anerkannt und ist seit dem unverändert. Darin wird der perfekte Hund beschrieben, es beginnt mit folgenden Absatz:

Allgemeines Erscheinungsbild
Der American Staffordshire Terrier soll für seine Größe den Eindruck von großer Stärke vermitteln. Er soll ein solide gebauter Hund sein, der muskulös, aber beweglich und gefällig wirkt. Niemals schwerfällig oder doggenhaft. Er zeigt ein großes Interesse an allem, was in seiner Nähe vor sich geht. Er soll untersetzt und gedrungen sein, nicht langbeinig oder leicht gebaut. Sein Mut ist sprichwörtlich.

Ein vorzüglicher Amstaff ist ausgewogen, alle Körperteile des Hundes passen harmonisch zueinander. Dazu ein passender Geist, ein Hund der sich selbst kontrolliert. Frei von übertriebener Artgenossenaggression, aber auch nicht unterwürfig.

Ein Amstaff ist Selbstbewußt und an seiner Umgebung interessiert. Sie besitzen ein grosses Herz für die Familie, für das gesamte Umfeld. Niemand wird da vergessen. Beim treffen mit anderen Hundebesitzern werden die Halter häufig vor dem Hund begrüßt. Ihr Wunsch den Menschen zu gefallen, alles richtig zu machen, ist unglaublich.

just mine

Allerdings ist ein Amstaff kein Hund den man ohne Aufsicht über die Hundewiese laufen lässt. Ein wirklich guter Hund wird keine Rangelei beginnen, er wird einzig auf Provokationen angemessen reagieren.

Diese Einstellung, das Wissen der eigenen Stärke findet sich im gesamten Hund wieder, besonders offensichtlich wird diese Lebenseinstellung in der Bewegung der Hunde. Federnd und Kraftvoll. Sie bewegen sich wie Terrier.

Im Wesen zeigen sich nicht so aufbrausend und hitzig, aber auch hier gehören sie in die Gruppe der Terrier. Die Hunde haben eine hohe Reizschwelle, es braucht viel um einen Amstaff aus der Fassung zu bringen. Genauso muss der Hund sich schnell wieder beruhigen, sich wieder unter Kontrolle haben. Der Geist muss kontrolliert sein.

Übertriebene Aggression gegen Artgenossen darf beim Amstaff nicht geduldet werden, der American Staffordshire Terrier ist kein aggressiver Hund! Die Züchter des Amstaff haben den Hund in den letzten 75 Jahren von seiner Vergangenheit gelöst, heute sind es zuverlässige Hunde für alle Lebenslagen. Hunde für Sport, Couch und Familie! Sicher im Umgang mit anderen Hunden.

Mit seinem eng anliegenen Fell, muskulösen Körper und geschmeidigen Bewegungen ist der American Staffordshire Terrier ein grosser Hund in mittelgrosser Verpackung – gross genug für jedermann. Aber für eine ganze Reihe – viel zu viel Hund! Quelle: J. Faser, American Staffordshire Terrier
Lucas Cool Hand Luke
Lucas Cool Hand Luke

Der Hund in der Bewegung

Es gilt das Sprichwort: „Ein Hund der sich nicht richtig bewegen kann, ist nicht richtig gebaut.“ Was heißt das aber für den Amstaff, wie sollen sich diese Terrier bewegen?

Das Ideal
Die Bewegung muss federnd sein, nicht rollend und kein Paßgang. Der ganze Bewegungsablauf muss den Eindruck der Mühelosigkeit vermitteln. Auch die obere Linie des trabenden Hundes soll elegant sein – kein Stoßen nach oben und unten oder rollende Seitwärtsbewegungen. Die Hinterhand sollte viel Schub geben und die Vorderhand raumgreifend nach vorn getragen.

Die Bewegung eines typischen Amstaff soll also Kraft, Leichtigkeit und Ausdauer vermitteln. Sieht man einen Amstaff auf sich zutraben, sollten die Vorder und Hinterpfoten parallel laufen. Bei höheren Geschwindigkeiten tendieren die Vorder -und Hinterpfoten etwas mehr unter den Hund, näheren sich an eine gedachte zentralen Linie unter dem Hund. Diese Form der Bewegung ist effizient, keine Energie wird vergeudet und die Kraft wird optimal übertragen.

Bewegung eines AmStaffs. Der line Hund zeigt das Ideal

Häufig sieht man bei den heutigen Amstaff eine breite Front, die Hunde tippeln mit ihren Vorderpfoten und versuchen den Schub der Hinterhand auszugleichen. Eine kraftvolles Ausschreiten der Vorderpfoten ist durch die übertriebene Brust nicht mehr möglich, der Hund verliert viel Energie und seine Athletik.

Von der Seite aus gesehen sollten die Bewegung federnd wirken, nicht etwas schwebend oder fließend. Viele der heutigen Ausstellungshunde „fliegen“ durch den Ring, eine für den Amstaff unerwünschte Art der Bewegung. Der Hund soll sich federnd und kraftvoll bewegen.

Dieses „federn“ ist für mich aber auch immer eine Geisteshaltung, ein Ausdruck der Lebenseinstellung der Hunde. Darin verbirgt sich Überschwang, Stärke und die Freude an sich selbst.

Der Hund fliegt durch den Ring, für den Amstaff ist diese Art der bewegung nicht richtig
Der Hund fliegt durch den Ring, für den Amstaff ist diese Art der bewegung nicht richtig

In der optimalen Bewegung müssen sich die Hinterpfoten fast genau in den Fussabdruck der Vorderpfoten senken, versetzte Pfotenabdrücke in alle Richtungen lassen Fehler in der Struktur des Hundes vermuten.

Bei einem Athleten wie dem Amstaff führt jede Abweichung vom Ideal zu einem Kraft -Energieverlust. Die Hunde verlieren dadurch auch viel an Ausdruck, überschäumende Kraft ist nun mal ein Kennzeichen der Hunde. Ein sich richtig bewegegender Hund hingegen zeigt Energie, Leichtigkeit und Kraft: es sieht toll aus.

Der Kopf

Was den Amstaff von anderen Hunden unterscheidet? Der Kopf! Auch im äusserem!

Viele Menschen, die den Amstaff zum ersten mal sehen, sind besonders vom Kopf der Hunde beeindruckt. Gross, stark, breit. Der fast quadratischer Oberkopf gibt tiefe und breite. Der Fang mit kräftigen Unterkiefer steht im perfekten Verhältnis zum Oberkopf. Der Fang sollte nicht zu kurz oder zu lang wirken. Ein starker Unterkiefer muss bei Hunden mit der Vergangenheit nicht betont werden.

Quelle: Looking at the American Staffordshire Terrier, Breed Study STCA
Quelle: Looking at the American Staffordshire Terrier, Breed Study STCA

Die Augen der Hunde sollen dunkel sein und weit auseinander liegen. Nach Züchtern sollte der Abstand der Augen beim Rüden mindestens 3fach der Augenbreite sein. Die Augen sind rund und liegen tief in den Augenhöhlen. Unter dem Auge fällte der fällt der Kopf ab. Betont wird dieses Abfallen auch durch den Stop, den stufenartigen Übergang zwischen Oberkopf und Fang.

Once you have the head, everything else follows
Clifford Ormsby, Begründer der X- Pert Line

Fang und Oberkopf müssen von der Seite gesehen zwei parallel Line geben. Die Augenwinkel der Hunde bilden eine Linie mit der sich anschließenden Wangenmuskulatur, die Beisskraft und Ausdauer vermitteln.

Die Ohren sind hoch angesetzt, so wird die starke Wangenmuskulatur betont. Der Amstaff sollte ein kleines Rosenohr tragen, damit die klaren Linien des Kopfes nicht zerstört werden. Auch beim Kopf gilt das Zauberwort beim Amstaff: Ausgewogenheit.

Breed Study STCA
Looking at the American Staffordshire Terrier, Breed Study STCS
Fraja Linie, Amstaff Kopf
Fraja Linie, Amstaff Kopf